Art Cologne 2019

Was ist für Sie Kunst? Für mich ist Kunst eine Art Lebenselixier. Es gibt eine Geschichte von meiner Mutter. Eine Kollegin sagte Ihr einmal: Ein richtiges Werk eines Künstlers in den eigenen vier Wänden macht eine Wohnung erst zu einem Heim. Und, Ja, das empfinde ich auch so. Kunst ist für mich Inspiration, Reibungsfläche – Schönheit und Hässlichkeit in einem. Ich kann mir kein Leben ohne Kunst vorstellen. Ja und Kunst ist auch Luxus. Luxus der auf die eigene Lebensqualität einzahlt.

Ich lebe mit Kunst nicht nur in meinen eigenen vier Wänden.

Es gibt wenige Kunstmessen vor allem innerhalb in Europa die ich verpasse. Der Kunstmarkt hat sich aus meiner Sicht gewandelt und hat die Züge eines mittelalterlichen Schausteller Daseins angenommen. Die Ware wird auf die Märkte getragen … auf die Messen. Der Handel findet nur noch wenig auf den angemieteten Marktplätzen in den Heimatstädten statt. Was für den Interessenten und den Käufer den Zugang einfacher macht und das Schauen und Kaufen zu einem Erlebnis.

Eine der wichtigsten Kunstmessen in Europa ist die Art Cologne. Die erste fand 1967 mit 18 Galerien statt. Die Art Cologne 2019 war für mich eine Messe die sich wieder auf ihre Werte konzentriert. Weniger Galerien, mehr Qualität.

Doch eins hat doch etwas gefehlt. Ich war zur Preview geladen. Mein Eindruck war, dass die Preview ein ganz normaler Messetag war, es waren für mich zu viele Menschen da. Auch Kunstmessen sind inzwischen zu gesellschaftlichen Ereignissen geworden, es ist ein Sehen und Gesehen werden… die Frage warst Du auch da? Alles gut aus meiner Sicht, doch mit einem VIP-Status erwarte ich Exklusivität. Diese kleine Kritik sei mir an dieser Stelle erlaubt.

Kunstmessen sind für mich Spiegel des Kunstmarktes und der Gesellschaft. Es ist einfach wunderbar durch die Gänge zu flanieren und sich von der Kunst inspirieren zu lassen. Die Art Cologne bietet dabei die Möglichkeit, von der klassischen Moderne bis hin zu junger zeitgenössischer Kunst vieles zu entdecken. Ich erinnere mich gerne an meine erste Art Basel, da durfte ich noch in der Ausstellungshalle rauchen. Mit einem Glas Champagner und einer Zigarette einen Picasso für damals 2,0 Mill Euro zu betrachten ist schon ein besonderes Erlebnis.

Heute werden die Preise an den Werken kaum noch veröffentlicht was verschiedene Gründe hat. Auf der anderen Seite macht es häufig den Zugang zu weiteren Informationen schwierig. In Gesprächen erlebe ich es immer wieder, dass Menschen, sich dann nicht trauen nach dem Preis zu fragen. Grundsätzlich gehen sie davon aus, dass kann ich mir eh nicht leisten. Täuschen Sie sich nicht häufig sind kleine Arbeiten von jüngeren Künstlern oder auch Arbeiten auf Papier für fast jeden Geldbeutel erschwinglich. Und was haben Sie zu verlieren? Nichts. Häufig erfahren Sie viel über den Künstler oder die Künstlerin und ihr Werk. Und machen so die eine oder andere Entdeckung und werden vielleicht selbst zum Sammler zum Entdecker und letztendlich zum Mäzen der Künstler. Mit dem Kauf der Arbeit unterstützen Sie auch die Entwicklungsmöglichkeiten des Künstlers, der Künstlerin.

Erlauben Sie sich diese Entdeckung, in dem Sie einfach fragen.

Eine meiner Entdeckungen auf der Art Cologne war die junge französische Künstlerin Joëlle Dubois. Eine Künstlerin die zwischen Ernsthaftigkeit und Ironie surft. Sie ist schon seid ihrer Kindheit von japanischen Mangas fasziniert, die Ihre Arbeiten häufig bestimmen. Sie selbst bezeichnet Künstler wie Paul Gaugin, David Hockney und Frida Kahlo als ihre Lehrer. Neben Elementen aus der klassischen westlichen Kunst-Ikonografie verwendet Joëlle Dubois in ihren Werken häufig Anleihen und Muster aus der nichtwestlichen Kunstwelt. Für mich ist die Arbeit insofern faszinierend, dass sie die Welten zusammen bringt.

In ihren Werken reflektiert die Künstlerin vor allem über unser Leben mit social media und dem Internet. Sie selbst realisiert vor eigen Jahren, dass sie nur noch auf den social media Kanälen und im Internet unterwegs war, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick. „Sie reflektierte sich selbst über das digitale Leben der Anderen“, wie es Joris van der Broght in seinem Text über Joëlle Dubois schreibt.

In den Arbeiten hält sie uns auf eine ironische und fast plakative Art und Weise einen Spiegel vor. Ich musste schmunzeln als ich die Arbeiten sah und sie brachten mich zum Nachdenken. Die im ersten Moment eindeutigen Darstellungen erscheinen sehr leicht konsumierbar die teilweise Härte der Darstellungen lässt die Darstellungen nicht als schön empfinden…. Joëlle Dubois gibt den Anstoß des Nachdenkens. Die Gespräche zwischen den Betrachtern der Arbeiten waren spannend zu belauschen. Die Arbeit polarisiert und das wurde in den Unterhaltungen deutlich. Ich finde es großartig, wenn Kunst das schafft. Ich habe mich für die Arbeit „Timeless still Life“ 30×30 cm, 2018 entschieden und freue mich darauf sie bald in meiner Sammlung aufnehmen zu können.

Kunst schärft die Sinne, wenn Sie es zu lassen, und lässt Sie Themen und Gedanken reflektieren und neu denken. Ich arbeite gerne mit Menschen die ihren eignen Zugang zur Kunst finden wollen ohne sich von der gesellschaftlichen Meinung beeinflussen zu lassen. Die Kunst entdecken, die ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringt mit der sie leben wollen. Haben Sie Lust auf eine Kunstreise? Und wissen nur nicht wie? Dann lassen Sie uns diese Reise gemeinsam beginnen. Vielleicht treffen wir uns demnächst in der Welt der Kunst.